#Petition-Hilfe für die-Max-Hochrein-Haus Besucher in 67063 Ludwigshafen+++

 

Max-Hochrein-Hochrein,

 

in 67063 Ludwigshafen am Rhein, war eine physische Einrichtung, für Menschen mit Behinderung.

 

Max-Hochrein-Haus, Besucher weinen bitterlich darüber!!

 

Das Max-Hochrein-Haus (MHH), welches in der Hand des Bistums Speyer ist, ist seit zwei Jahren bereits geschlossen ist. Seit sich die Caritas im Jahr 2020 als Trägerin zurückgezogen hat, sind die Besucher des MHH sehr traurig und verzweifelt. Zwar gibt es einen Treff im St. Gallusheim, welcher seit August 2021 von Herr TrinhDo ehrenamtlich geleitet wird. 

 

Leider hat das Bistum Speyer noch keine Entscheidung darüber getroffen, wie es mit dem Max-Hochrein-Haus weiter gehen soll, durch diese Ungewissheit fühlen sich die Besucher mit physischen und psychischen Einschränkungen im Stich gelassen. Im MHH hatte man immer Ansprechpartner, egal welche Probleme man gerade im Alltag hatte, man hatte immer jemanden zum Reden. Dies ist bedauerlicherweise seit März 2020 nicht mehr möglich. Durch die Corona-Krise kam die Schließung und die Caritas zog in das neue Gebäude in der Innenstadt (St. Johannes) und die Besucher des MHH blieben ohne Ansprechpartner und Ort, an dem sie sich treffen und austauschen können zurück.

 

Seit über 40 Jahren war das Max-Hochrein-Haus nicht nur ein Haus mit schönem Garten, sondern ein zweites Zuhause, in dem man sich sehr gerne aufhielt, um gemeinsam zu Kochen, zu Backen, Spiele im Garten und an den Nachmittagen zu spielen, monatliche Ausflüge zu machen und auch dürfen. Die Weihnachtsfeier sowie die Oster- und Sommerfeste bei dieser Aufzählung nicht fehlen. Auch im Februar 2019 besuchte die Politikerin Beate Steg und ihre Kollegen, von der Stadt Ludwigshafen das MHH und sicherten zu, dass das MHH nicht schließen wird. Darüber hinaus äußerte auch der Weihbischof und der Pfarrer Stenz ihr Interesse am MHH und sagten, dass das MHH unbedingt erhalten bleiben soll. Auch stand ich des Öfteren mit Markus Sandmann von den Freien Wähler in Kontakt, auch dieser ist der Meinung, dass das MHH erhalten bleiben soll. Leider ist das Interesse an anderen Themen wie bspw. der Corona-Krise größer, als an diesem Thema, welches die einsamen und behinderten Menschen betrifft. Die stetige Angst, dass das MHH niemals wieder öffnen wird und doch ein Verkauf unumgänglich ist, sitzt allen Besuchern stets im Nacken und betrübt alle.

 

Wie bereits unsere frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt, dürfen wir unsere behinderten, alten oder kranken Mitmenschen nicht vergessen, denn gerade diese trifft die Krise besonders schwer und sie vereinsamen alleine und ohne Ansprechpartner. Darum ist es mein größter Wunsch, dass das MHH wieder seine Türen öffnet.

 

 

 

Hier ist der, Linke zu meiner >>> #Petition -Hilfe für die-Max-Hochrein-Haus Besucher in 67063 Ludwigshafen+++

 

 

 

11.03.23


Aus den Augen, aus dem Sinn: Behinderte in der Corona-Krise

Die Omikron-Variante des Coronavirus beutelt die Republik, Menschen mit Behinderungen allerdings stärker als viele andere. Sie sind von teilweise strengen Kontaktsperren und Einschränkungen betroffen: Mancher sieht seinen Partner nur noch durch die Plexiglasscheibe – oder traut sich kaum noch auf die Straße.

 

Stefani freut sich auf ihre Freundin Simone. Und das Basteln. Und vielleicht kann man irgendwann auch wieder zum Minigolfspielen in den Ludwigshafener Ebertpark. Falls sich Stefani beim Gespräch langweilt, lässt sie sich höflicherweise nichts anmerken. Grinst man sie an, grinst sie zurück, ein freundliches Lächeln. „Steffi war immer ein fröhliches Kind“, sagt Vater Franz. Von Stefani lernen, heißt hier siegen lernen: Es geht die Republik ins dritte Corona-Jahr, und da seinen Humor zu bewahren, ist nicht so einfach.

Wenn Stefani das packt, sollten viele andere aufhören zu jammern: Die 46-Jährige lebt seit zwei Jahren wie andere behinderte Menschen mit zeitweise massiven Einschränkungen ihrer sozialen Kontakte. „Sie hat ihren Freund ein Jahr lang nur durch die Scheibe gesehen“, illustriert Mutter Regina. Und die Frage, die sich da seit Ausbruch der Pandemie stellt, ist die, was das mit Menschen macht – zumal mit Menschen, die auch vorher nicht eben im Zentrum der Aufmerksamkeit standen.

Treffen des „Club 86“ im Ludwigshafener Heinrich-Pesch-Haus, wird von der Behindertenseelsorge im Bistum Speyer getragen. Gruppentreffen bietet man normalerweise an, zweimal wöchentlich, dazu Tages- und Wochenfreizeiten für behinderte Menschen – und mittelbar auch für deren Angehörige: Für Eltern wie Regina und Franz Klemm aus Maxdorf sind die Betreuungsangebote auch notwendige Entlastung, kurzes Durchatmen im Alltag. „Die Freizeiten fehlen ihr“, sagt Regina Klemm, „und uns.“

„Eigentlich waren sie ja weggesperrt“

So, wie es gelaufen ist, standen Behinderte zeitweise unter empfindlichen Kontaktbeschränkungen, „eigentlich waren sie ja weggesperrt“, sagt Regina Klemm. Die Wohnheime hatten 2020 für vier Monate eine Kontaktsperre umzusetzen, ähnlich wie die Pflegeheime. Ob es angemessen war, einem geistig eingeschränkten, aber ansonsten kerngesunden 30-jährigen Menschen dieselbe Isolation zu verordnen wie einem chronisch kranken 95-jährigen, das war und ist umstritten: „Wir fanden es eigentlich schon übertrieben“, sagt Regina Klemm.

So, wie es war, waren mit den Wohnheimen auch andere Einrichtungen der Behindertenarbeit wie die Werkstätten zeitweise für die Klienten gesperrt – was dann beispielsweise hieß, dass Clubbesucher Kai zu Hause in Mutterstadt saß, nicht mehr in der Werkstatt Schifferstadt arbeiten konnte, und Clubtreffen, die sind bis Sommer vorigen Jahres auch erst mal flachgefallen.

„Ich geh lieber arbeiten – zu Hause ist es zu langweilig“, sagt Kai – womit sich mal wieder zeigt, dass Arbeit eben wesentlich mehr ist als bloß Geld verdienen: „Andere Leute sehen“ beispielsweise laut Kai, und die Möglichkeit, seiner Passion nachzugehen: „Zuhören“ nämlich, macht er am liebsten. Von Kai lernen heißt gerade auch in der Krise siegen lernen.

Im Raum, in dem die Clubtreffen stattfinden, gibt’s gerade Kaffee und Kuchen, so in etwa ein Dutzend Gäste hat man heute. An der Längswand hängt ein handgemaltes Plakat, mit der Frage: „Was bedeutet Inklusion für dich?“ Gretchenfrage, Antwort zu Zeiten von Corona laut Daniela Meiser mäßig erfreulich.

Inklusion liegt erst mal auf Eis

„Unser Ziel ist es immer gewesen, auf dem Weg Richtung ,Inklusion’ weiterzugehen“, sagt Meiser, die langjährige Leiterin des Club 86. „Und jetzt, durch Corona, ist alles wieder an die Wand gefahren worden.“ Dass hier zu Zeiten einer grassierenden Omikron-Variante überhaupt Clubtreffen stattfinden, unter strengen Auflagen, das ist einer besonderen Situation geschuldet: Meiser geht in Rente, nach 23 Jahren Behindertenarbeit, und der Nachfolger muss in die Clubarbeit eingewiesen werden.

Im Lockdown und ohne die Clubtreffen haben Meiser und die ehrenamtlichen Club-Mitarbeiter versucht, wenigstens durch Einzelbesuche Kontakt zu halten. Was sie da teilweise beobachtet hat, macht ihr Sorgen: Es gebe Heimbewohner, die kaum noch zum Verlassen der Einrichtung, beispielsweise für Arztbesuche, zu bewegen seien. „Die schaffen das nicht mehr“, sagt sie. Es gibt viele, die „geistig auch abgebaut haben – weil sie keine Reize von außen mehr haben“, sagt Meiser.

Man gab und gibt sich Mühe in den Einrichtungen, sagt sie – aber der Kontakt zur Außenwelt, der sei eben eingeschränkt: „Man sieht die Leute ja auch nicht mehr auf der Straße.“ Ganz aktuell sieht man sie nicht mal mehr bei den Clubnachmittagen: Unter anderem weil ein Ludwigshafener Wohnheim vor einigen Tagen in den Lockdown gehen musste, konnten in dieser Woche gerade noch „zwei, drei Clubler“ bei den Treffen vorbeischauen, so Marcel Schneider, Meisers Nachfolger als Leiter.

Notprogramm in den Einrichtungen

In den Einrichtungen selbst fährt man zurzeit wohl eher Notprogramm. „Alles, was mit Spaß und Spiel zusammenhängt, ist gestrichen“, sagt Rainer Riedt, der Leiter der Werkstätten Ludwigshafen/Schifferstadt, rund 600 behinderte Mitarbeiter. „Das fehlt den Leuten – für uns ist es ein wesentlicher Bestandteil der Werkstattarbeit.“

Im Frühjahr 2020 musste man für sechs Wochen ein rigides Betretungsverbot für Menschen mit Behinderungen umsetzen – und weil die Werkstätten langfristige Lieferverträge mit ihren Kunden haben, hatten dann eben die hauptamtlichen Mitarbeiter die Produktion zu stemmen. Seit Sommer 2020 läuft der Arbeitsbetrieb wieder auf freiwilliger Basis, wer will, kann kommen, etwa 90 Prozent der behinderten Mitarbeiter nehmen das Angebot an. Schwierig, den Regelbetrieb auf Pandemie-Bedingungen umzustellen, komplexes Belegungssystem, Masken, Plexiglasscheiben, „ganz neue Gruppenzusammenstellungen“, sagt Riedt. Was dann eben dazu führt, dass Freunde oder Pärchen, die in verschiedenen Gruppen arbeiten, sich nur noch durch die Scheibe sehen können.

Dass wenigstens wieder der Werkstattbetrieb läuft, das ist für die Familie Klemm dann aber schon mal ein Segen – waren die Lockdown-Monate 2020 doch laut Regina Klemm eine schwierige Zeit: Stefani war vier Monate lang daheim, und „sie hat sich in der Zeit auch verändert, sie hat sich zurückgezogen“, sagt Franz Klemm. Dazu kommen für die Angehörigen noch die Anstrengungen eines Alltags ohne gelegentliche Entlastungen durch externe Angebote.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für angewandte Informationstechnik zur Situation von Familien mit behinderten Kindern beobachten rund 56 Prozent der Befragten Beeinträchtigungen im Wohlbefinden ihrer Kinder. Etwa 40 Prozent sehen Rückschritte in der Entwicklung – und etwa die Hälfte der Eltern fühlt sich durch die aktuelle Situation akut überfordert. An die Grenzen kommt wohl inzwischen jeder.

Iris Schubert eilt jedenfalls aus einer Krisensitzung ans Telefon. „Wir haben Probleme, die 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten“, sagt sie. Schubert ist Geschäftsführerin der Förder- und Wohnstätten (Fws) GmbH mit Sitz in Kettig im Landkreis Mayen-Koblenz, sieben Wohn-, Pflege- und Fördereinrichtungen für Behinderte. Und sie sitzt im Vorstand des Landesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte.

Fachkräftemangel in der Pflege

Bis Omikron ist man eigentlich recht gut durch die Krise gekommen, in den Fws-Einrichtungen, „wir hatten zwei Jahre lang keinen Fall unter den Klienten“, sagt Schubert. Und jetzt hat man einen hohen Krankenstand unter den Mitarbeitern und Schwierigkeiten, die Rund-um-die-Uhr-Betreuung zu organisieren – womit die Krise wieder einmal ein Schlaglicht auf schon lange vorhandene und schon lange bekannte Problemlagen wirft.

„Es gibt einen erheblichen Fachkräftemangel“, sagt Schubert, und die Gründe dafür lägen „zum großen Teil in der Vergütung“. Neben einer besseren Bezahlung gelte es auch, noch stärker Quereinsteiger zu qualifizieren – und die Kräfte zu „halten, die da sind“. Womit Schubert auch Anhängerin einer allgemeinen Impfpflicht ist – um einer Abwanderung von impfskeptischen Mitarbeitern in Branchen vorzubeugen, in denen, anders als im Pflegebereich, ab Mitte März keine Impfpflicht gilt.

Die Einschätzung, die Krise habe den Prozess „Inklusion“ empfindlich gestört, die teilt Schubert: „Den Versuch, mit den Menschen durch die Krise zu kommen, hat man nicht unternommen“, sagt sie. Und der Versuch, das in den Einrichtungen selbst aufzufangen, der stößt eben an strukturbedingte Grenzen: „Die soziale Teilhabe ist eingeschränkt“, sagt Schubert, „das liegt in der Hauptsache daran, dass wir keine Mitarbeiter mehr haben.“

Soziale Teilhabe ist ein sperriger Begriff. Vielleicht verdeutlicht man sich einfach, was er praktisch heißt: Stefani würde sich freuen, wenn sie mal wieder Minigolf spielen gehen könnte. Oder Basteln. Oder ihren Freund nicht mehr nur durch eine Plexiglasscheibe sehen.

 

Die Rheinpfalz, vom 06. Februar 2022,

 

Autor,Daniel Krauser

 

09.02.2022

 


Max-Hochrein-Haus-Besucher sprechen über, dass Max-Hochrein-Haus-Podcast.2-2023

02.10.2018

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