Dieser Artikel behandelt die Stadt Ludwigshafen am Rhein, zum Ort Ludwigshafen der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen siehe Ludwigshafen am Bodensee. |
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Höhe: | 95 m ü. NN | |
Fläche: | 77,68 km² | |
Einwohner: |
165.560 (31. Dez. 2011)[1] |
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Bevölkerungsdichte: | 2131 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 67059–67071 | |
Vorwahlen: |
0621 06237 (Ruchheim) |
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Kfz-Kennzeichen: | LU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 14 000 | |
Stadtgliederung: | 10 Ortsbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 20 67059 Ludwigshafen am Rhein |
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Webpräsenz: | www.ludwigshafen.de | |
Oberbürgermeisterin: | Eva Lohse (CDU) | |
Lage von Ludwigshafen/Rhein in Rheinland-Pfalz | ||
Ludwigshafen am Rhein [Standardsprache: ˈluːtvɪçsˌhafn̩ am ʁaɪ̯n; Örtliche Aussprache: ˈlutvɪks-] ist die größte Stadt der Pfalz, nach Mainz die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und nach Mannheim die zweitgrößte Stadt der Metropolregion Rhein-Neckar.
Am linken Rheinufer gegenüber der baden-württembergischen Schwesterstadt Mannheim gelegen, ging Ludwigshafen aus der ehemaligen Mannheimer Rheinschanze hervor. 1853 wurde es amtlich zu einer eigenen Gemeinde. Die Stadt ist vor allem als Sitz der BASF bekannt.
Ludwigshafen ist eine kreisfreie Stadt und gleichzeitig Verwaltungssitz des die Stadt umgebenden Rhein-Pfalz-Kreises (bis 2003 Landkreis Ludwigshafen). Sie ist eines der fünf Oberzentren des Landes Rheinland-Pfalz.
Weitere nähergelegene Großstädte sind im Uhrzeigersinn Mainz (etwa 60 km nördlich), Darmstadt (etwa 45 km nordöstlich), Heidelberg (etwa 25 km südöstlich), Karlsruhe (etwa 50 km südlich) und Kaiserslautern (etwa 45 km westlich).
Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt um das Jahr 1925 die Grenze von 100.000, wodurch sie in weniger als einem Jahrhundert seit ihrer Gründung zur Großstadt wurde. 2010 belegte Ludwigshafen nach Einwohnerzahl Platz 46 in der Liste der Großstädte in Deutschland; Nachbarplätze belegen z. B. Mülheim an der Ruhr, Herne, Osnabrück, Oldenburg und Leverkusen.
Ludwigshafen liegt in den Auen am linken Rheinufer des Oberrheingrabens, gegenüber der Mündung des Neckars in den Rhein.
Ludwigshafen hat ein sehr mildes und trockenes Klima. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 11,2 Grad. Im Sommer wird es durch die Nähe zum Rhein oft drückend schwül. Außerdem suchen in dieser Jahreszeit stärkere Unwetter die Stadt heim, die vom Südwesten bis Westen herankommen. Die bisherige Höchsttemperatur wurde während der Hitzewelle 2003 im August erreicht und betrug 40,1 Grad. Die höchste mittlere Monatstemperatur wurde im Juli 2006 mit 25,18 Grad gemessen (langjähriger Durchschnitt bei zirka 20 Grad). Am 11. August 2006 wurde im Landkreis Ludwigshafen (Rhein-Pfalz-Kreis) nahe Maxdorf ein Tornado bzw. Funnel beobachtet.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Ludwigshafen (Auflistung im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten):
Mannheim (Stadtkreis in Baden-Württemberg), Altrip, Neuhofen, Limburgerhof, Mutterstadt sowie Fußgönheim und Maxdorf (Verbandsgemeinde Maxdorf) (alle zum Rhein-Pfalz-Kreis gehörig) und Frankenthal (Pfalz) (kreisfreie Stadt).
Das Stadtgebiet von Ludwigshafen ist gemäß § 2 der Hauptsatzung der Stadt Ludwigshafen in zehn Ortsbezirke gegliedert.
In jedem Ortsbezirk gibt es einen aus 7 bis 15 Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher. Sie werden für fünf Jahre gewählt. Die nächste Wahl ist im Jahr 2014. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Ludwigshafener Stadtrat.
Die Ortsbezirke sind zum Teil in weitere Stadtteile beziehungsweise statistische Bezirke untergliedert. Diese Einteilung dient lediglich statistischen Zwecken.
Ortsbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen sind:
Lage | Wappen | Beispielbild | Ortsbezirk | Untergliederung | Ortsbeirat |
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Friesenheim (771 erwähnt 1891 eingemeindet) |
Friesenheim Froschlache |
15 Mitglieder | |||
Gartenstadt (1909 gegründet) |
Hochfeld Niederfeld Ernst-Reuter-Siedlung |
15 Mitglieder | |||
Maudach (772 erwähnt 1938 eingemeindet) |
- | 7 Mitglieder | |||
Mundenheim (770 erwähnt 1899 eingemeindet) |
- | 11 Mitglieder | |||
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Nördliche Innenstadt |
Nord Hemshof West |
15 Mitglieder | ||
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Oppau (808 erwähnt 1938 eingemeindet) |
Oppau Edigheim Pfingstweide |
15 Mitglieder | ||
Oggersheim (764 erwähnt 1938 eingemeindet) |
Oggersheim Melm Notwende |
15 Mitglieder | |||
Rheingönheim (831 erwähnt 1938 eingemeindet) |
- | 7 Mitglieder | |||
Ruchheim (um 800 erwähnt 1974 eingemeindet) |
- | 7 Mitglieder | |||
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Südliche Innenstadt |
Mitte Süd |
15 Mitglieder |
Politische Zugehörigkeit Ludwigshafens seit 1853 | ||
Staat | Verwaltungseinheit | Zugehörigkeit |
Bayern | Rheinpfalz | 1853–1871 |
Deutschland | Königreich Bayern | 1871–1918 |
Deutschland | Freistaat Bayern | 1918–1933 |
Deutschland | Bayern | 1933–1945 |
Deutschland | ||
Bayern | 1945–1946 | |
Rheinland-Pfalz | 1946–1949 | |
Deutschland | Rheinland-Pfalz | seit 1949 |
Der Raum Ludwigshafen ist bereits seit sehr früher Zeit besiedelt. Im Bereich des Ortsteils Rheingönheim existierte das Römerkastell Rufiniana. Durch die Gemarkung der Ortsteile Maudach und Oggersheim führte die wichtige Römerstraße von Speyer nach Worms.
1607 gründete Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz am Westufer des Rheins die Mannheimer Rheinschanze als Brückenkopf der Festung Mannheim. Sie wurde nach der Neugründung der Stadt Mannheim 1720 weiter ausgebaut und zwischen 1799 und 1804 von französischen Truppen geschleift.
1811 entstand an dieser Stelle ein privater Schiffslandeplatz am Rhein. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam die links des Rheins gelegene Pfalz zu Bayern, die rechts des Rheins gelegene Pfalz mit der ehemaligen Hauptstadt Mannheim blieb bei Baden, zu dem sie 1803 gekommen war. Das Gebiet der späteren Stadt Ludwigshafen gehörte zunächst zum Distrikt beziehungsweise Kanton Mutterstadt im Rheinkreis. 1818 wurde dieser Kanton Teil des Landkommissariats Speyer, des Vorläufers des Landkreises Speyer.[2]
Ab 1820 entstand auf dem Gelände ein privates Handelshaus, das 1843 vom bayerischen Staat erworben wurde. Dieser benannte es zu Ehren von König Ludwig I. von Bayern in Ludwigshafen um und unterstützte die rasche Aufsiedelung als Gegenpol zur badischen Stadt Mannheim. Neun Jahre später wurde die aufstrebende Siedlung zu einer selbständigen Gemeinde innerhalb des Landkommissariats Speyer erklärt, die mit Wirkung vom 14. April 1853 formell errichtet wurde. Ihre Gemarkungsfläche betrug 366 ha, die sie wie folgt erhielt: 240 ha von der Gemeinde Friesenheim und 126 ha von der Gemeinde Mundenheim. Beide Orte wurden später eingemeindet.
1852 verlieh König Maximilian II. Ludwigshafen die Rechte einer Gemeinde:
„Seine Majestät der König haben die Bildung einer eigenen politischen Gemeinde Ludwigshafen, bestehend aus den Ansiedlungen zu Ludwigshafen, den Hemshöfen, dem Ganter- und Rohrlachhofe, so dann der Gräfenau, ferner die Bannabteilung zwischen den Gemeinden Friesenheim, Mundenheim und Ludwigshafen allergnädigst zu genehmigen geruht.“
Bereits am 8. November 1859 wurde die Gemeinde Ludwigshafen zur Stadt erhoben. 1860 übernahm sie den bisher in Mutterstadt gelegenen Distriktssitz, sodass nun ein eigener Distrikt Ludwigshafen im Landkommissariat Speyer bestand.[3]
Am 8. Mai 1865 wurde die Konzession zur Ansiedelung der Firma Badische Anilin- und Sodafabrik erteilt. Diese war kurz zuvor gegründet worden, hatte aber vom Mannheimer Gemeinderat kein Gelände zugebilligt bekommen, weshalb die „badische“ Firma in die Pfalz übersiedelte. Der Firmenname wurde bald zu BASF abgekürzt. Aus der BASF wurde später ein weltweit operierender Chemiekonzern, der Gesicht und Geschichte der Stadt bis heute nachhaltig prägt. Inzwischen ist BASF nicht mehr Abkürzung, sondern offizieller Firmenname. In der lokalen Umgangssprache wird sie noch häufig „die Anilin“ genannt, und ihre Mitarbeiter „Aniliner“.
1882 erhielt die Stadt zur Unterscheidung von gleichnamigen anderen Orten den Namenszusatz „am Rhein“. 1886 wurde das frühere Landkommissariat Speyer, seit 1862 Bezirksamt genannt, geteilt.[4] Damit wurde Ludwigshafen Sitz eines eigenen Bezirksamtes, aus dem 1939 der Landkreis Ludwigshafen (Rhein-Pfalz-Kreis) hervorging.
1891 wurde die nördlich der Stadt gelegene Gemeinde Friesenheim eingegliedert. Es folgten bis 1974 weitere Eingemeindungen.
1920 wurde Ludwigshafen kreisunmittelbar, das heißt es schied aus dem Bezirksamt Ludwigshafen aus,[5] blieb aber zunächst noch unter der Finanzhoheit des Bezirksamts. Der Bürgermeister erhielt den Titel Oberbürgermeister. 1925 wurde Ludwigshafen Großstadt.
Im (1938 eingemeindeten) Oppau kamen am 21. September 1921 bei der Explosion des Stickstoffwerkes der BASF 561 Menschen ums Leben, mehr als 2000 wurden verletzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Ludwigshafen zusammen mit Mannheim mit seinen kriegswichtigen Industrien einer der am meisten bombardierten Ballungsräume in Süddeutschland. Über 80 Prozent der Bebauung im Innenstadtbereich werden durch die 124 zum Teil verheerenden Luftangriffe völlig zerstört.
Während des Zweiten Weltkriegs werden in Ludwigshafen etwa 50.000 ausländische Arbeitskräfte und Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit herangezogen. Ohnehin schon harten Arbeits- und Lebensbedingungen ausgesetzt – dies gilt vor allem für die sogenannten Ostarbeiter – hatten die Zwangsarbeiter besonders zu leiden unter den Auswirkungen der Bombardements.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Ludwigshafen ab Juli 1945 zur Französischen Besatzungszone und war – vor Freiburg im Breisgau und dem stark zerstörten Mainz – deren bevölkerungsreichste Stadt. Aufgrund der unterschiedlichen Politik der Besatzungsmächte im besetzten Deutschland dauerte es in Ludwigshafen – es lag in einer von den Besatzern benachteiligten Region – im Vergleich zu anderen Städten relativ lange, bis der Wiederaufbau voll ins Rollen kam. Die Stadt wurde eilig im einfachen Stil wiederaufgebaut, mit dem Ziel, dem akuten Wohnraummangel auch in der Innenstadt zu begegnen. Daher fehlt es im Stadtbild fast überall an architektonisch hochwertiger Bebauung, an gelungenem und durchdachtem Städtebau - sowie kontextuell an vielen für eine funktionierende Infrastruktur wichtigen Teilen.
Am Nachmittag des 23. Juli 1948 explodierte in der BASF, begünstigt durch die Sommerhitze, ein Eisenbahnkesselwagen mit 30 Tonnen hochentzündlichem Dimethylether. Die Zahl der Todesopfer betrug 207, fast 4000 Menschen wurden verletzt. Auf dem Werksgelände der BASF sowie im weiteren Umkreis entstanden schwere Gebäudeschäden.
Verkehrstechnisch wurden in den 1960er Jahren Projekte in gewagterer Größenordnung umgesetzt. Neben der Bahnhofsverlegung und der Auflassung der Bahnanlagen zwischen den Stadtteilen Nord und Mitte verwirklichte das Projekt Visitenkarte den Bau von Hochstraßen nach amerikanischem Vorbild.
Im Zuge der rheinland-pfälzischen Gebietsreform wurde 1974 die Gemeinde Ruchheim eingegliedert. Damit erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.
1997 stellte sich die Stadt mit AnschLUss 2000 nach dem Projekt Visitenkarte der zweiten großen städtebaulichen Herausforderung. Das Vorhaben umschloss unter anderem die Umgestaltung des Berliner Platzes und dessen Anbindung an den Rhein, den Bau einer zweiten Eisenbahnbrücke und des S-Bahn-Haltepunkts Ludwigshafen-Mitte am Berliner Platz sowie den Bau des Einkaufcenters Walzmühle im Süden der Innenstadt. Die einzelnen Vorhaben sind 2006 weitestgehend verwirklicht worden.
Am 3. Februar 2008 ereignete sich in Ludwigshafen ein schwerer Hausbrand, bei dem neun Aleviten türkischer Abstammung ums Leben kamen. In der Folge war das deutsch-türkische Verhältnis belastet, da es Gerüchte um eine mögliche Brandstiftung sowie um zu langsame Hilfe durch die Feuerwehr gab, die sich als unbegründet erwiesen.
Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Im Jahr 2010 wurde die Innenstadt durch den Bau eines neuen Stadtquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Zollhofhafens (Einkaufszentrum Rhein-Galerie Ludwigshafen, Stadtplatz mit Verlängerung und Ausbau der bestehenden Rheinpromenade, Gastronomie, Veranstaltungshalle im ersten Bauabschnitt wieder an den Rhein gebracht werden. Investor des 220-Millionen-Euro-Projektes ist das Hamburger ECE Projektmanagement, welche das Einkaufszentrum auch betreibt. Die Neugestaltung des Zollhofs ist Teil des Stadtumbauprogramms „Heute für Morgen“.
Die Lage in der „Metropolregion“ wird sowohl in der Stadt als auch in deren Nachbarschaft als künstlich und von politischem Marketingwillen getrieben empfunden - nicht jedoch als historisch gewachsen. Ludwigshafen liegt im Kern der Kurpfalz und stellt zugleich eine ihrer größten Städte dar.
In die Stadt Ludwigshafen am Rhein wurde eine Reihe ehemals selbständiger Städte und Gemeinden eingegliedert:
Datum | Eingemeindeter Ort | Zuwachs |
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1. Januar 1892 | Gemeinde Friesenheim[6] | 772 ha |
1. Dezember 1899 | Gemeinde Mundenheim[6] | 1.027 ha |
1. April 1938 |
Stadt Oppau[7] (mit dem am 1. April 1929 eingemeindeten Edigheim)[8] |
1.677 ha |
1. April 1938 | Stadt Oggersheim[7] | 1.087 ha |
1. April 1938 | Gemeinde Maudach[7] | 787 ha |
1. April 1938 | Gemeinde Rheingönheim[7] | 1.172 ha |
16. März 1974 | Gemeinde Ruchheim[9] | 961 ha |
Bei Gründung der Gemeinde Ludwigshafen 1853 umfasste das Gemeindegebiet lediglich 366 ha.
1888 hatte Ludwigshafen 25.000 Einwohner, bis 1899 verdoppelte sich diese Zahl auf mehr als 50.000. Im Jahr 1921 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1965 erreichte die Bevölkerungszahl mit rund 180.000 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Ludwigshafen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 163.560 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Der Ausländeranteil lag bei 21,1 Prozent.
Das Gebiet der Stadt Ludwigshafen gehörte zur Kurpfalz und war damit ein überwiegend evangelisches Gebiet. Doch zogen schon kurz nach Gründung der Gemeinde auch römisch-katholische Bewohner zu, so dass beide Konfessionen relativ ausgewogen vertreten waren.
Die evangelischen Bewohner gehörten anfangs zu den Kirchengemeinden Oggersheim beziehungsweise Frankenthal (Pfalz), bevor sie 1862 ihre erste eigenständige Kirchengemeinde erhielten. 1913 wurde das evangelische Dekanat Ludwigshafen innerhalb der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) gegründet, zu dem alle evangelischen Kirchengemeinden der Stadt gehören, es sei denn, sie sind Glieder einer Freikirche.
Die römisch-katholischen Bewohner gehörten anfangs zu den Pfarreien Friesenheim, Mundenheim und Oppau, bevor sie 1857 ihre erste eigenständige Pfarrei erhielten. Um 1913 entstand das katholische Stadtdekanat Ludwigshafen innerhalb der Diözese Speyer, zu der alle katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören.
1891 gründete Joseph Queva, nach dem wegen seines Einsatzes in Gewerkschaft und Politik ein Platz in Oggersheim benannt wurde, in Ludwigshafen eine freireligiöse Gemeinde. 1926 erhielt die Gemeinde die Körperschaftsrechte. Vom nationalsozialistischen Regime wurde sie am 5. April 1933 verboten. 1946 konnte sie wiedergegründet werden. Seit 1952 hat sie einen Feierraum und ihre Geschäftsstelle im Johannes-Ronge-Haus. Dort hat auch die Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz, K.d.ö.R., ihren Sitz.
Durch Einwanderer kamen in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg auch andere Religionen – vor allem der Islam – hinzu.
An der Spitze der Gemeinde (beziehungsweise Stadt) Ludwigshafen stand seit Gründung der Kommune 1853 ein ehrenamtlicher, ab 1896 ein hauptamtlicher Bürgermeister, der ab 1920 den Titel Oberbürgermeister erhielt.
Der Stadtvorstand setzt sich aus dem Oberbürgermeister und den Dezernenten zusammen. Hier vollzieht sich die interne Willensbildung der Verwaltung. Die Dezernenten werden vom Stadtrat auf die Dauer von acht Jahren gewählt.
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Der Stadtrat von Ludwigshafen am Rhein besteht aus 60 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[10]
SPD | CDU | FDP | Grüne | Linke | REP | FWG | Gesamt | |
2009 | 22 | 21 | 4 | 4 | 2 | 4 | 3 | 60 Sitze |
2004 | 20 | 26 | 2 | 4 | – | 5 | 3 | 60 Sitze |
Die Fraktionen von CDU und SPD arbeiten seit 2001 im Rat zusammen, haben allerdings keine offizielle Koalition gebildet.
Das Wappen der Stadt Ludwigshafen zeigt in Rot einen gesenkten goldenen Anker. Die Stadtfarben sind Rot-Gelb-Rot.
Der Anker als Symbol der Schifffahrt soll die Stadt am Rheinhafen versinnbildlichen. Das heutige Wappen wurde am 14. September 1937 vom Reichsstatthalter in Bayern genehmigt. Der Anker war auch im ersten Wappen der Stadt aus dem Jahr 1853 abgebildet. Mit der Eingemeindung von Nachbarorten veränderte sich auch das Wappen, und zwar 1895 und dann erneut 1900. Die damaligen Wappen zeigten einen vierteiligen Wappenschild mit Anker, Rauten und Spaten beziehungsweise Anker, Rauten, Spaten und Schlüssel. 1937 reduzierte man das Wappenbild wieder auf den Anker allein. Die Stadtfarben, die sich üblicherweise von den Wappenfarben ableiten, wurden erst 1895 offiziell genehmigt.
Ludwigshafen ist die Großstadt in Deutschland, die mit 68,7 Prozent aller Beschäftigten den höchsten Anteil an Einpendlern hat.[12] Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2012 bei 8,6 %.[13]
In Ludwigshafen befindet sich der Stammsitz der BASF, die hier den größten zusammenhängenden Chemiestandort der Welt – gegliedert in mehr als 300 Einzelbetriebe – betreibt. Im Umfeld der BASF und durch Ausgründungen haben sich weitere Chemieunternehmen wie beispielsweise BK Giulini GmbH & Co. KG, die DyStar GmbH & Co. KG, die Woellner GmbH & Co. KG und die Raschig GmbH angesiedelt. Die Abbott GmbH entstand aus der Knoll AG, der früheren Pharmasparte der BASF.
Durch das nördliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn 6 Saarbrücken-Nürnberg. Im Westen der Stadt führt die Bundesautobahn 61 Speyer-Koblenz vorbei. Ferner beginnen hier die A 65 (Ersatz für die B 38) in Richtung Neustadt an der Weinstraße und die A 650 in Richtung Bad Dürkheim. Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: von Süden nach Norden die B 9, in Richtung Westen die B 37 nach Bad Dürkheim und in Richtung Süden die B 44.
Der ungewöhnlich konfigurierte (Kombination aus Keil- und Turmbahnhof) Hauptbahnhof, 1969 als „modernster Bahnhof Europas“ eingeweiht und westlich der Innenstadt gelegen, ist seit Dezember 2003 nicht mehr der meistfrequentierte Bahnhof der Stadt, dies ist seitdem der wesentlich zentraler gelegene S-Bahnhof Ludwigshafen-Mitte. Beide Stationen stehen freilich im Schatten des weniger als einen Kilometer vom Ludwigshafener Rheinufer entfernten überregionalen Fernverkehrsknotens Mannheim Hauptbahnhof, der für die ganze Stadtregion und damit auch für Ludwigshafen den wichtigsten Zugang zum Schienenverkehr darstellt.
Stadtteilbahnhöfe gibt es in Oggersheim, Mundenheim und Rheingönheim sowie drei Werksbahnhöfe (BASF-Süd, BASF-Mitte, BASF-Nord) auf dem Gelände der BASF.
Seit 14. Dezember 2003 erschließt die S-Bahn RheinNeckar den gesamten Rhein-Neckar-Raum mit Linien, die bis in die Westpfalz, den Odenwald und nach Südhessen führen.
Den öffentlichen Personennahverkehr in Ludwigshafen versorgen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der RNV. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen.
In den 1970er Jahren plante man den Bau des U-Bahn-Netzes Mannheim-Ludwigshafen, das jedoch aus Kostengründen nie vollendet wurde. Die meisten der bis dahin gebauten U-Bahn-Stationen werden von normalen Straßenbahnen bedient. Die Bahnsteighöhe beträgt 35 cm, geplant waren 80–90 cm hohe Bahnsteige und 80 m lange U-Bahn-Stationen. Unterirdische und Hochbahn-Stationen sind: Hauptbahnhof, Rathaus-Center B-Ebene, Hemshofstraße und Gartenstraße. Die unterirdischen Stationen Rathaus-Center C-Ebene, Danziger Platz und Ostausgang Hauptbahnhof wurden mit der Einstellung der Straßenbahnlinie 12 im Dezember 2008 geschlossen. Zuletzt waren sie nur noch in der werktäglichen Hauptverkehrszeit bedient worden.
Mit dem Rheinhafen hat die Stadt den größten und leistungsstärksten Hafen in Rheinland-Pfalz. Mit einem Güterumschlag von 7,1 Mio. Tonnen im Jahr 2005 ist er einer der bedeutendsten Binnenhäfen der Bundesrepublik.
In bzw. um Ludwigshafen ist kein unmittelbar gelegener internationaler Flughafen vorhanden. Der nächstgelegene größere internationale Flughafen ist der Flughafen Frankfurt am Main, welcher 65 Kilometer über Autobahn bzw. Schienenverkehr erreichbar ist. Nahgelegenere kleinere Flugplätze sind unter anderem der City-Airport Mannheim auf der anderen Rheinseite oder auch der südlich von Ludwighafen gelegene Flugplatz Speyer.
Für Veranstaltungen der Stadt Ludwigshafen ist die Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft mbH (Lukom) verantwortlich, häufig in Zusammenarbeit mit dem Marketing-Verein Ludwigshafen e. V.
Der Marketing-Verein wurde am 15. Juli 1998 als konsequente Weiterführung eines integrierten Stadtmarketing-Prozesses gegründet. Er ist ein Zusammenschluss von Vertretern zahlreicher Institutionen und von interessierten Bürgern der Stadt Ludwigshafen. Mittlerweile hat der Marketing-Verein 133 Mitglieder, davon 54 Einzelpersonen, 79 Firmen und Verbände. Die Zusammensetzung des Vorstandes und der Mitglieder zeigt die breite Akzeptanz und die Unterstützung durch die Institutionen. Vorsitzende des Vereins ist Oberbürgermeisterin Eva Lohse, Michael Cordier ist Geschäftsführer.
Ludwigshafen ist Sitz von Radio RPR, dem ältesten privaten Rundfunksender Südwestdeutschlands, und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland (LMK) Pfalz. Zudem betrieb hier der Jugendsender BigFM sowie der Offene Kanal ein Studio.
Der Südwestfunk und später der Südwestrundfunk betrieb in der Stadt das Studio Ludwigshafen. Das SWR-Studio Ludwigshafen besteht noch, es befindet sich inzwischen jedoch auf der anderen Rheinseite in Mannheim, in einer Studiogemeinschaft mit dem SWR-Studio Mannheim.
In Ludwigshafen spielen seit 1989 die Folgen der ARD-Krimireihe Tatort mit der von Ulrike Folkerts gespielten Kommissarin Lena Odenthal. Sie wurden zunächst für den Südwestfunk und heute für den Südwestrundfunk produziert.
Als Tageszeitung erscheint die Hauptausgabe der Rheinpfalz, einer Regionalzeitung mit zahlreichen Lokalausgaben in der ganzen Pfalz in einer Gesamtauflage von 250.000 Exemplaren. Außerdem erscheint immer mittwochs die Ausgabe des Ludwigshafener Wochenblatts.
In Ludwigshafen startete am 1. Januar 1984 mit dem Kabelpilotprojekt Ludwigshafen das Privatfernsehen und somit das duale Rundfunksystem in Deutschland. Aus einem Kellerstudio nahm der Sender PKS seinen Sendebetrieb auf, aus dem ein Jahr später Sat.1 wurde. Das Rhein-Neckar-Fernsehen strahlt aus Mannheim Regionalthemen aus.
Der 138 m hohe Fernmeldeturm Ludwigshafen am Rhein ist eine Sendeanlage für UKW-Hörfunk.
Am 1. März 2008 wurden die beiden Ludwigshafener Fachhochschulen (Evangelische Hochschule und Hochschule für Wirtschaft) zusammengeführt.
Die nächstgelegene Universität ist die Universität Mannheim auf der gegenüberliegenden Rheinseite.
Die alljährliche „Lange Nacht der Museen“ (gemeinsam mit Mannheim und Heidelberg) gilt nach Berlin als zweitgrößte Veranstaltung dieser Art in Deutschland.
Der Spitzname, den die Stadt Ludwigshafen im 19. Jahrhundert von den Bewohnern der Umgebung, vor allem denen der Nachbarstadt Mannheim, erhalten hat ist Lumpenhafen, pfälzisch Lumbehafe. „Lump“ spielte auf die Arbeiterbevölkerung des jungen Industriestandorts an, die für proletarischer angesehen wurde als zum Beispiel das Bürgertum Mannheims. „Lumpenhafen“ wird noch gelegentlich in Internetforen benutzt, um den Wohnort Ludwigshafen abschätzig zu bezeichnen.
Auch sieht sich Ludwigshafen vielen Bezeichnungen wie „unattraktive Industriestadt“ ausgesetzt. Hierbei wird jedoch verkannt, dass sich das Stadtbild in den letzten Jahren durch das Großprojekt „AnschLUss2000“ sowie das Stadtverschönerungsprogramm „Heute für morgen“ wesentlich verbessert hat, sodass viele attraktive Stellen urbanen Raums entstehen konnten. Zuletzt entstand im Rahmen von „Heute für morgen“ das große, moderne Einkaufszentrum „Rhein-Galerie“; dabei wurden auch viele Straßen umgebaut und optisch schöner gestaltet.
Portal: Ludwigshafen am Rhein – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ludwigshafen am Rhein
02.03.13